Wien, 26. April 2023

Ziviltechniker:innen setzen auf Allianzverträge

Risikominimierung, Kosteneffizienz und das Einhalten von definierten Terminen im Bauprozess – dies sind die wesentlichen Gründe, warum Planungsbüros und Bauausführende auf Allianzverträge setzen. Dies wurde jetzt im Rahmen einer vom Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbüros (VZI) initiierten Diskussionsrunde deutlich. Dabei steht die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den an Gebäude- und Infrastrukturprojekten beteiligten Unternehmen und Gewerken und die Erreichung gemeinsamer Ziele im Vordergrund. „Wir als VZI würden uns freuen, wenn es zu einer breiteren Anwendung von Allianzverträgen kommt. Sie tragen zu mehr Fairness, höherer Zufriedenheit und Wirtschaftlichkeit aller Beteiligten bei,“ betont Wolfgang Kradischnig, Präsidiumsmitglied des VZI.

 

Ziviltechniker:innen sichern Erfolg von Bauprojekten

 

Ziviltechniker:innen übernehmen die Planung und Koordination von Bauprojekten und tragen damit maßgeblich zum Erfolg von Bauprojekten bei. Sie sind in der Lage, die Interessen der verschiedenen beteiligten Planer und ausführenden Unternehmen zu bündeln und Konflikte zu lösen. Darüber hinaus spielen Ziviltechniker:innen eine wichtige Rolle bei der Qualitätssicherung. Sie stellen die Einhaltung der vereinbarten Standards und Qualitätsvorgaben sicher und tragen damit zur langfristigen Werthaltigkeit von Bau- und Immobilienprojekten bei.

 

Code of Culture muss sich in Verträgen widerspiegeln

 

Um Allianzverträge nachhaltig in der Bauwirtschaft zu etablieren und zu einer Selbstverständlichkeit zu machen, bedarf es laut Wolfgang Kradischnig eines „Codes of Culture“, der Fairness für alle bedeutet: „Wir brauchen ein ausgewogenes Vertragsgerüst zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, das auf Vertrauen basiert. Um Vertrauen zu fördern, brauchen wir gegenseitige Wertschätzung und Transparenz. Indem wir Risiken teilen, erkennen wir, dass wir alle in einem Boot sitzen.“

 

Win-Win statt Win-Loose

 

Für Stephan Heid von Heid & Partner Rechtsanwälte und Vorreiter im Bereich des Vergaberechts und der Allianzverträge in Österreich sind Allianzverträge ein „Generationenthema“. Sie markierten den Unterschied zwischen der heutigen Arbeitswelt und der Zeit vor 2020. „Die konfrontative Kultur vor 2020 bei Bauprojekten ist für neue Führungskräfte undenkbar. Heute gilt das Ziel eines Win-Win, Win-Lose war gestern und ist völlig überholt,“ betonte Heid im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltung. Der VZI betont die zentrale Rolle und Wichtigkeit von Allianzverträgen für die Zukunft und fördert die breite Anwendung dieser in der Branche. Mittels Veranstaltungen sowie zukünftigen Initiativen in der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten trägt der VZI 2023 zur erfolgreichen Umsetzung und Etablierung von Allianzverträgen in Österreich bei.